Motorik oft im Fokus
Diese Übungen hat Desitin zusammen mit Herrn Prof. Dr. med. Ebersbach, Chefarzt des Neurologischen Fachkrankenhauses für Bewegungsstörungen/Parkinson in Beelitz-Heilstätten (Potsdam), entwickelt. Die Übungen sollen Menschen mit Parkinson helfen, so lange wie möglich beweglich und aktiv im täglichen Leben zu bleiben. Denn wir wissen heute, dass die Diagnose Parkinson keine Sackgasse mehr darstellt. Parkinson ist eine Krankheit, der man – neben modernen Medikamenten – durch ein hohes Maß an Eigeninitiative einiges entgegensetzen kann. Durch ein aktives Herangehen – unter anderem durch die Krankengymnastik Übungen im Folgenden – können sowohl die psychische Belastung durch die Krankheit als auch Symptome wie Bewegungsverarmung stark gemindert werden.
Dadurch bleiben Sie beweglich, erhalten sich Ihre Selbständigkeit und nehmen weiterhin aktiv am Leben teil.
„Regelmäßig durchgeführte aktivierende Bewegungsübungen wirken der Bewegungsarmut entgegen (…). Außerdem wirken sich aktivierende Übungen auch positiv auf seelische Stimmungen, geistige Leistungsfähigkeit und Selbstbewusstsein aus.“
Prof. Dr. med Georg Ebersbach (Parkinson-Fachklinik Beelitz-Heilstätten)
Sie finden hier Übungen, die Sie einfach und ohne Hilfsmittel im Stehen oder Sitzen durchführen können. Für einige der Übungen sind aber auch Hilfsmittel vorgesehen, um sie sinnvoll zu ergänzen.
Bitte schätzen Sie im Vorfeld ein, ob die leichten oder die schweren Übungen die richtigen für Sie sind. Im Zweifel beginnen Sie mit den einfachen Übungen.
Ein Ball mit einem Durchmesser von ca. 16 – 20 cm hat sich in der Physiotherapie bewährt. Besonders geeignet sind sogenannte Gymnastikbälle, die Sie im Sportfachgeschäft erhalten können.
Ein ca. 1 m langer Gymnastikstab ist für diese Art der Übungen gut geeignet. Diesen können Sie im Sportfachgeschäft erwerben. Oder lassen Sie einen Besenstiel im Baumarkt auf die richtige Länge kürzen.
Grundsätzlich sollten Sie die Bodenübungen auf einer weichen, rutschfesten Unterlage durchführen. Dies kann ein weicher Teppich bei Ihnen zuhause sein oder aber eine Gymnastikmatte, die Sie auch mit auf Reisen nehmen können.
So ausgestattet besitzen Sie alles, um mit den Übungen richtig beginnen zu können. Laden Sie sich hier unseren speziellen Trainingsplan herunter.
Hier finden Sie Übungen, die im Sitzen durchgeführt werden. Bevor Sie mit den Übungen beginnen, sollten Sie die Aufwärmübungen durchführen, um Ihren Körper optimal vorzubereiten. Die Bodenübungen können Sie auch ohne Aufwärmübungen durchführen.
Hier finden Sie Übungen, die im Stehen durchgeführt werden. Bevor Sie mit den Übungen beginnen, sollten Sie die Aufwärmübungen durchführen, um Ihren Körper optimal vorzubereiten. Die Bodenübungen können Sie auch ohne Aufwärmübungen durchführen.
Die Förderung Ihrer Beweglichkeit ist ein wichtiger Bestandteil der Parkinson-Therapie. Die folgenden Übungen helfen Ihnen, Ihre Fingerfertigkeit und Ihren Gesichtsausdruck zu trainieren. Bereits wenige Minuten pro Tag genügen. Mit jeder Übung arbeiten Sie an Ihrer Selbständigkeit und trainieren Ihr Geschick.
Sie können viel dazu beitragen, den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Machen Sie mit!
Weitere Übungen bei Parkinson als Broschüre:
Übende und physikalische Therapie bei Parkinson-Syndromen sollte besonders darauf ausgerichtet sein, Störungen zu behandeln, die nicht oder nur unzureichend durch die medikamentöse Einstellung beeinflusst werden. Zu diesen Symptomen zählen z. B. Störungen des Sprechens, des Gleichgewichtes, des Gehens und der Körperhaltung. Auch Gelenkschmerzen, die durch die Bewegungsstörung begünstigt werden, können sich durch Krankengymnastik und physikalische Therapie bessern. Unabhängig von der spezifischen Behandlung einzelner Symptome sollten Betroffene auf regelmäßige und ausgiebige Bewegung achten. Sportliche Aktivität zur Steigerung der Ausdauer, zur Muskelkräftigung und zur Verbesserung von Schnelligkeit und Geschicklichkeit verbessert die Voraussetzungen, langfristig trotz Parkinson-Krankheit beweglich und selbständig zu bleiben.
Bewegung ist unumstritten ein wesentlicher Bestandteil der Gesundheitsfürsorge. Insbesondere Parkinson-Patientinnen und Patienten mit ihrer Beeinträchtigung der Beweglichkeit profitieren von einem ausgewogenen Bewegungs- und auch individuell angepassten Sportprogramm. Die Besserung der Beweglichkeit und auch der weiteren Parkinson-typischen Symptome wie Zittern, Muskelschmerzen und Gleichgewichtsstörungen wird durch eine individuelle medikamentöse Therapie angestrebt.
Darüber hinaus sollte diese Beweglichkeitsverbesserung durch gezielte Bewegungsübungen und Sport, aber auch durch entsprechende Krankengymnastik, Ergotherapie und Bewegungsbäder erhalten und verbessert werden. Ein weiterer Gewinn ist die durch Bewegung erzielte stärkere Belastbarkeit mit Verbesserung der Eigenwahrnehmung und Stabilisierung der psychischen Verfassung. Eingeschränkte Beweglichkeit führt meistens auch zu Missstimmungen. Hier kann durch konsequentes Training neben der körperlichen auch eine psychische Verbesserung erreicht werden.
Wenn Sport nicht schon immer Bestandteil Ihres Alltags war, gibt es nun keinen besseren Zeitpunkt, die Lebensgewohnheiten zu ändern. Also worauf noch warten? Bewegung und Heilgymnastik sind nicht erst sinnvoll, wenn deutliche Beeinträchtigungen zu Tage treten. Beginnen Sie noch heute mit leichten Übungen zur Verbesserung der Körperhaltung, gehen Sie regelmäßig spazieren. Fragen Sie Ihre/n Ärztin/Arzt nach einer individuellen medizinischen Einschätzung Ihrer Leistungsfähigkeit, auch unter Berücksichtigung etwaiger anderer Erkrankungen.
Grundsätzlich gilt: Bewegung ist wichtig. Aber inwieweit einzelne Übungen, Sport oder Yoga etc. für Sie als Patientinnen und Patienten geeignet sind, hängt von vielen Faktoren ab. Bestehen z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Beschwerden des Bewegungsapparates sind diese bei der Belastung und der Auswahl der sportlichen Aktivitäten zu berücksichtigen. Auch können die körperliche Leistungsfähigkeit beim Spaziergang, die Gehstrecke oder das Handicap beim Golf eine eigene Orientierungsgröße für Sie und somit Ihre Belastbarkeit sein.
Wie fange ich nun an?
Kann ich mich überfordern?
Motivation ist wichtig und nötig, aber eine Überforderung und zu große Ansprüche sind jedoch zu vermeiden. Eine reale Einschätzung der Leistungsfähigkeit ist erforderlich und grundsätzlich ist es empfehlenswert, deutlich unter der maximalen Leistungsgrenze zu bleiben. Können Sie beispielsweise mit Anstrengung eine halbe Stunde Nordic Walking absolvieren, so bleiben Sie zu Beginn deutlich darunter, mit z.B. 15 Minuten. Eine weitere Steigerung kann im Trainingsverlauf erfolgen. Schmerzen oder Beschwerden, die unter der körperlichen Belastung auftreten, sind ein Alarmsignal und mit der Ärztin/dem Arzt zu besprechen.
Wie oft sollten Übungsprogramme absolviert werden?
Allgemein geht man davon aus, dass zwei Mal pro Woche Übungseinheiten absolviert werden sollten. Die Dauer ist durchaus von dem individuellen Leistungsniveau abhängig und sollte wenn möglich 15 bis 60 Minuten andauern. Insbesondere sind auch Trainingseinheiten im Bewegungsbad, also im warmen Wasser, sinnvoll. Die Muskulatur kann gelockert und der Wasserwiderstand kann auch zur Kräftigung der Muskulatur genutzt werden. Übungen in der Turnhalle oder dem heimischen Wohnzimmer zielen besonders auf den Bewegungsbeginn ab, das Gehen (große Schritte), Nutzen von Taktgebern z.B. bei dem sogenannten „Freezing“ und dem Dehnen von Muskeln. Ferner sind die motorischen Fertigkeiten, das Verbessern der Körperhaltung mit Streckübungen, sinnvoll. Zum Teil ist es erforderlich, diese Übungen im Sitzen durchzuführen, um Stürze zu vermeiden.
Weitere Informationen finden Sie im PDF „Bewegung und Sport bei Morbus Parkinson“ von Priv.-Doz. Dr. med. Siegfried M. Muhlack und auf dem YouTube-Kanal von Desitin.
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