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DESITIN Forscherpreis

Verleihung des Wissenschaftspreises der Gesellschaft für Neuropädiatrie für die Arbeit zur Erforschung der RNASET2 defizienten zystischen Leukenzephalopathie.

Auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Neuropädiatrie (GNP), die vom 1.- 5. November im Rahmen der Neurowoche 2022 in Berlin stattfand, wurde bereits zum 21. Mal der Wissenschaftspreis der GNP verliehen. Preisträger ist Herr Dr. med. Matthias Kettwig von der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsmedizin Göttingen (UMG). Ihm und seinem Team gelang es erstmals, ein Tiermodell für die seltene, schwere Leukenzephalopathie zu entwickeln.



Übergabe des 21. GNP-Wissenschaftspreises
(gefördert von Desitin) am 4. November 2022 in Berlin (v. li.: Prof. Dr. med. Kevin Rostasy, Prim. PD Dr. med. Edda Haberlandt, Prof. Dr. med. Florian Heinen, Dr. med. Matthias Kettwig, Sonja Walther (Desitin)).

Der von der Desitin Arzneimittel GmbH gestiftete und mit 5.000 Euro dotierte Forscherpreis wird bereits seit dem Jahr 2001 an Wissenschaftler*innen verliehen, deren neuropädiatrische Forschungsarbeiten einen unmittelbaren Bezug zu klinischen Fragestellungen aufweisen.

Gegenstand der diesjährig ausgezeichneten Arbeit ist die Entwicklung eines Maus-Modells zur Erforschung der seltenen, genetisch bedingten Leukenzephalopathie.
Zur Abwehr von Virusinfektionen spielt das proinflammatorische Typ-1-Interferon (IFN) eine wichtige Rolle, welches in einer Vielzahl von Körperzellen antivirale Programme induziert. Wenn es während einer Schwangerschaft zu einer übermäßigen IFN-Ausschüttung kommt, zum Beispiel durch eine Infektion mit dem Cytomegalievirus, so kann das Gehirn des Fötus beträchtlichen Schaden nehmen. Dies ist auch bei einer genetisch-bedingten Interferonopathie wie der RNASET2-defizienten zystischen Leukenzephalopathie (RNASET2-CLE) der Fall.
Das von Dr. Kettwig und seinem Team erstmals entwickelte Tiermodell trägt dazu bei, die pathophysiologischen Mechanismen der INF-bedingten ZNS-Schädigung aufzudecken. Dies kann zur Entwicklung potenzieller Therapien nicht nur für diese seltene, schwere neuro-inflammatorische Enzephalopathie, sondern auch für die gesamte Gruppe der Interferonopathien, dienen.

Im Rahmen der Preisübergabe erläuterte Herr Dr. Kettwig das Ergebnis seiner Forschungsarbeit anschaulich in einem kurzen Vortrag. Der Tagungspräsident, Herr Prof. Florian Heinen überreichte anschließend gemeinsam mit Frau Sonja Walther (Desitin) den Forscherpreis. In der Laudatio wurde der wichtige Beitrag dieser Forschungsarbeit bei der Erkennung und Behandlung seltener, schwerer Erkrankungen gewürdigt.

Mehr zur prämierten Arbeit finden Sie in einem Artikel zur Gewinnerpublikation. Zudem finden Sie hier ein ausführliches Interview mit dem diesjährigen Preisträger.

Im Jahr 2023 wird der Desitin-Forscherpreis im Rahmen der GNP-Jahrestagung (15. bis 18. November 2023) in Dortmund verliehen. Der Aufruf dazu startet in Kürze.